Angebote für Professionelle

Fachberatungsstelle für Beziehungsgewalt

Für Behörden, Institutionen und professionelle Fachkräfte bieten wir Fachberatung und Fortbildung an.

Um auf die politische Bedeutung des Themas Beziehungsgewalt und ihre Folgen aufmerksam zu machen und uns für eine möglichst gute Unterstützung aller Betroffener von Beziehungsgewalt einzusetzen, nimmt Neue Wege regelmäßig an entsprechenden Arbeitsgruppen teil, wie z.B.

  • Arbeitskreis (AK) Gewalt
  • AK Psychosoziales
  • AK Kinder und Familie (Bremen Mitte)

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist außerdem die Vernetzungsarbeit. Ziel der Vernetzung sind sowohl Prävention als auch eine bessere Akutversorgung der Betroffenen:

  • Mit der Polizei
  • Mit den Sozialen Diensten der Justiz
  • Mit dem Sozialdienst Junge Menschen

Fortbildung

Titel: Besonderheiten in der Psychotherapeutischen Arbeit mit gewalttätigen Patient*innen

Mitwirkende:

Miriam Delgado Vallejo (M. Sc. Klinische Psychologie, Neue Wege)

Ralf Hillebrandt-Tasmim (Dipl. Psych., Dipl. Soz., Psych. Psychotherapeut, Neue Wege)

Sahhanim Görgü-Philipp (Dipl. Sozialarbeiterin, Traumafachberaterin, Neue Wege)

Angelo Toro-Ramirez (Dipl. Päd, Analytischer Musiktherapeut, Neue Wege)

Dr. Michael Szonn (Arzt für  Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker)

Beschreibung:

Die Arbeit mit Patient*innen, die ihre inneren Konflikte und/oder ihre strukturellen Defizite auch mittels gewalttätiger Verhaltensweisen gegenüber Dritten bewältigen, stellt aus verschiedenen Gründen eine besondere Herausforderung für die ambulante psychotherapeutische Arbeit.

Diesbezüglich hat das Team von Neue Wege, der Beratungs- und Interventionsstelle gegen Beziehungsgewalt in Bremen, in den letzten Jahren aufgrund von Kooperationserfahrungen mit Psychotherapeut*innen den Eindruck gewonnen, dass niedergelassene Kolleg*innen der Behandlung von fremddestruktiven Patienten oft sehr ambivalent bis ablehnend gegenüberstehen.

Wenn Menschen mit einer Problematik der Gewaltverursachung sich um therapeutische Hilfe bemühen, treffen sie bei vielen Kolleg*innen nachvollziehbar auf Vorbehalte, Berührungsängste, Unsicherheiten und Vermeidungstendenzen.

Dies führt einerseits dazu, dass Pat. mit dem „Symptom Gewalttätigkeit“ es sehr schwer haben, überhaupt einen Therapieplatz zu finden. Zum anderen erleben sie nach dem Einbringen ihrer Destruktivität in den therapeutischen Raum häufiger, dass sie entweder wieder weggeschickt werden („ich bin da wohl nicht der/die richtige Therapeut*in für sie) oder aber, dass das Thema der Gewalt gänzlich aus der Therapie verbannt wird („ich bin da nicht so firm, bearbeiten sie dieses doch in einer Beratungsstelle“).

Diese Sachlage ist nicht nur im Hinblick auf die notwendige therapeutische Versorgung dieser doch leider sehr großen Patientengruppe ein Problem, sondern auch wegen der damit vertanen Chancen auf eine nachhaltige, sich auch gesamtgesellschaftlich positiv auswirkende Gewaltprävention sehr schade.

Unser Fortbildungsangebot richtet sich entsprechend insbesondere an (niedergelassene) Psychotherapeut*innen, die Patient*innen mit einer Gewaltproblematik als integralen Bestandteil ihres psychotherapeutischen Versorgungsauftrages begreifen und ihre nachvollziehbar bestehenden Ambivalenzen, Ängste und Unsicherheiten bezüglich einer psychotherapeutischen Arbeit mit diesen Klient*innen abbauen möchten.

In dem Seminar werden vor dem Hintergrund eines bindungstheoretischen und Mentalisierung fokussierenden therapeutischen Ansatzes folgende Inhalte bearbeitet:

  1. Besonderheiten in der Haltung, des Rahmens und der Gestaltung der therapeutischen Beziehung
  2. Jenseits von Moralität: Gewalt als Symptom einer Affektregulationsstörung
  3. Diagnostik des Persönlichkeits – und Mentalisierungsniveaus
  4. Umgang mit Real – und Übertragungsängsten
  5. Mentalisierung im Hier und Jetzt
  6. Fallbesprechungen (das Mitbringen von Fallvignetten ist ausdrücklich erwünscht)

Ort: Ärztekammer Bremen 

Termin: Samstag, 14.10.2023, 9 – 17 Uhr

Teilnehmer*innen: 20 Personen 

Teilnahmegebühr: 200 Euro/8 UE

Fortbildungspunkte: 8

Veranstalter: reisende werkschule scholen e.V. (Träger von Neue Wege) 

Verbindliche Anmeldung per e-mail bis zum 30.09.2023 im Sekretariat der Reisenden Werkschule Scholen (). Informationen über die Entrichtung der Teilnahmegebühr werden dort mitgeteilt.